Die Jugend braucht Solidarität

Die Jugendarbeit in den Kommunen geht angesichts der Pandemie durch schwierige Zeiten. Das spürt man auch in Veitsbronn. Dort musste bereits die Eröffnung des neuen Jugendhauses in einem Teil der Mittelschule wegen neuer Corona-Regeln verschoben werden. Sehr zum Bedauern des Teams, in dessen Händen die Veitsbronner Kinder- und Jugendarbeit liegt: Igor Ninic und Michaela Böhmer. „Wir hatten einen schweren Start“, sagen die beiden Pädagogen.

Vor allem die wechselnden Vorgaben, wer nun unter welchen Bedingungen den neuen Treff betreten dürfe, hätten zu schaffen gemacht. Doch die Veitsbronner Jugendarbeiter sind kreativ. „Diese Einschränkungen regen uns an, neue Formen der Jugendarbeit zu entwickeln und auszuprobieren“, betont Ninic. Deswegen hat er das Jugendhaus gemeinsam mit seiner Kollegin einfach nach außen verlegt. Getreu dem Motto „Feuer verbindet“ sorgt eine Feuerschale, um die man sich mit Abstand versammeln kann, für ein Mindestmaß an sozialen Kontakten. Auch ein Kicker wurde unter freiem Himmel platziert. „Auf diese Weise sorgen wir dafür, dass auch ungeimpften Jugendlichen der solidarische Zugang zur Freizeitgestaltung zur Verfügung gestellt wird“, betont Ninic. Ihm und seiner Kollegin Böhmer ist es enorm wichtig, sich solidarisch gegenüber den Jugendlichen zu zeigen. Schließlich sei von den Jugendlichen auch erwartet worden, solidarisch zu sein.

Ninic und Böhmer geht es bei ihren Angeboten auch um sehr viel mehr als um den bloßen Zeitvertreib. Beide betonen, wie wichtig ihnen der persönliche Kontakt zu den Jugendlichen ist. „Beziehungsarbeit von Angesicht zu Angesicht ist derzeit wichtiger denn je“, sind sie sich einig. Das motiviere sie als Team, auf möglichst vielen Kanälen für die Kinder und Jugendlichen präsent zu sein. Am meisten aber freuen sie sich, wenn die Mädchen und Jungen sie besuchen können.

Dass dies bald wieder vermehrt der Fall sein kann, darauf hoffen Ninic und Böhmer sehr. Genauso wie darauf, dass sich die Politiker – von den Gemeinderäten über den Landrat und die Landtagsabgeordneten bis hin zu den Bundestagsabgeordneten der Region – direkt vor Ort einen Eindruck vom neuen Jugendhaus machen können. Dass die Eröffnung verschoben werden musste, bedauern auch sie sehr. Einig sind sich die Politiker parteiübergreifend darin, dass Jugendarbeit und ein Jugendtreff enorm wichtig sind. Was sie sonst noch so über Jugend in der Pandemie denken, über die Beteiligung von Jugendlichen an der Politik und was sie dem neuen Jugendhaus in Veitsbronn wünschen, haben sie in eigens angefragten Statements dazu festgehalten.
© JOSH 2022

Kommentare zur Eröffnung

„Liebe Leserinnen und Leser, nach zwei Jahren mit einer teilweisen Überbrückung in den Räumen der katholischen Kirche kann das Jugendhaus in Veitsbronn an einer neuen Stelle wieder eröffnet werden. Dazu gratuliere ich sehr herzlich. Es ist schön, dass junge Menschen hier nun wieder eine Anlaufstelle für die Freizeitgestaltung haben. Die Gemeinde Veitsbronn hat dafür viel Geld in die Hand genommen. Das ist sehr lobenswert und zugleich vorbildlich. Die zentrale Lage, eine gute Größe von 150 Quadratmetern und eine tolle Außenfläche machen das neue Jugendhaus attraktiv. Was mich besonders freut: Neben der Mittagsbetreuung und dem Fablab zieht die Jugend wieder in das ehemalige Mittelschulgebäude ein und erhöht damit die Attraktivität des Standorts. Es ist schön, dass das Jugendhaus erneut in der Mitte der Gemeinde seinen Platz findet, die Gemeinde auf Barrierefreiheit geachtet hat und das ehemalige Schulhaus den jungen Menschen Raum für vielfältige Formen der Freizeitgestaltung, aber auch Beratung, präventive und medienpädagogische Angebote bietet. Ich wünsche den Jugendlichen viel Freude mit dem neuen Haus!“

Matthias Dießl, Landrat des Landkreises Fürth (CSU)

„Liebe Mibürgerinnen und Mitbürger, in diesen schwierigen Corona-Zeiten haben gerade Jugendliche und junge Menschen schmerzliche Einschnitte hinnehmen müssen. Club-Besuche fielen aus, wie auch Festivals oder Konzerte. Während der 2. Welle waren sogar Privatkontakte eingeschränkt wie auch der Schulbesuch. Ein Studium unter Corona-Bedingungen war bis zum Ausbruch der Pandemie für niemanden vorstellbar. Stand heute ist ein freies und unbeschwertes Leben derzeit kaum mehr denkbar. Umso mehr möchte ich der übergroßen Mehrheit der jungen Leute für ihre große Solidarität danken. Leisten sie durch ihren Verzicht doch einen entscheidenden Beitrag zum Schutz der älteren und verletzlichen Bevölkerung. Und wieder steht uns ein schwieriger Winter bevor. Aber mit dem großen Unterschied zum Vorjahr, dass wir mit der Möglichkeit des Impfens die entscheidende Waffe im Kampf gegen die Pandemie in der Hand halten. Und so gibt es Lichtblicke: Jugendhäuser ermöglichen den Austausch und die Begegnung innerhalb der eigenen Altersgruppe. Vor Ort erfüllen Jugendtreffs und Jugendhäuser diesen wichtigen Auftrag. Ich wünsche deshalb Ihrem Jugendhaus alles Gute und würde mich freuen es im Frühjahr einmal besuchen zu können.“

Carsten Träger, MdB (SPD)

„Die Eröffnung des Jugendtreffs in Veitsbronn hätte einen schönen Rahmen verdient gehabt, doch in Zeiten von Kontaktbeschränkungen ist dies leider nicht möglich. Die feierliche Eröffnung lässt sich nachholen, viel wichtiger ist, dass die Jugendlichen ab jetzt ihren neuen Treffpunkt nutzen können, wo sie unter sich sein, ihre Freiheit genießen und gleichzeitig in einem geschützten Raum Verantwortung lernen können. Unterstützt wurde die Finanzierung durch Mittel aus dem Bund-Länder-Programm „Soziale Stadt“, mit dem einige kluge Bürgermeister ihre Kasse schonen und ihre Kommunen attraktiver gestalten. Das ist gelungen und dazu gratuliere ich sehr herzlich. Den Veitsbronner Jugendlichen wünsche ich viel Freude im neuen Jugendtreff und hoffe, bald mal vorbeischauen zu können – vielleicht sogar auf eine Runde Billard.“

Tobias Winkler, MdB (CSU)

„Die aktuelle Zeit ist gerade für junge Menschen besonders einschneidend. In Normalzeiten blicken die allermeisten Jugendlichen mit großem Optimismus in die Zukunft. Doch gerade die jetzige Ungewissheit, wann es wieder so wird wie vor der Pandemie, ist sehr belastend. Die derzeitige Ausnahmesituation zieht sich durch fast alle sozialen Lebensbereiche junger Menschen in der Schule, zu Hause mit der Familie sowie den Freunden und zusätzlich auch noch im Freizeit- und Sportbereich. Dafür, dass das Leben auf Abstand baldmöglichst enden kann, tragen wir alle eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung. Die Werkzeuge für das Ende der Pandemie sind bekannt. Nutzen wir die Chance, damit auch das Jugendhaus Veitsbronn 2022 in Betrieb gehen kann. Für mich ist klar, Jugendliche sollen mitbestimmen, wie ihre Welt aussieht, denn junge Menschen wissen am besten, was sie brauchen. Die Jugendarbeit vor Ort leistet dafür einen wesentlichen Beitrag. Dem neuen Jugendtreff in Veitsbronn wünsche ich viel Erfolg und alles Gute und freue mich, diesen schon bald besuchen zu können.“

Barbara Fuchs, MdL (GRÜNE)

„Gerne hätte ich mir in diesen Tagen den neuen Jugendtreff angeschaut – doch Corona verhindert dies. Aber auch wenn die feierliche Eröffnung verschoben werden musste, schicke ich herzliche Glückwünsche: Es ist toll, dass die Veitsbronner Jugend sich nun in neuen Räumen treffen kann.

Die Jugendarbeit geht in ganz Bayern durch schwierige Zeiten: Statt die komplette Zeit darauf verwenden zu können, Angebote für Kinder und Jugendliche zu planen und mit diesen eine gute Zeit zu verbringen, müssen sich die Verantwortlichen auch mit Hygienekonzepten beschäftigen. Strenge Regeln und Zulassungsbeschränkungen statt Spontanität – das passt eigentlich nicht zu einem Jugendtreff, ist wegen des Infektionsschutzes aber nötig. Umso wichtiger ist es, mit der steigenden Impfquote auch unter Jugendlichen wieder durchzustarten. Es gilt Jugendliche, die sich während der Pandemie zurückgezogen haben, wieder für Gemeinschaftsangebote zu begeistern und die Ausnahmesituation der vergangenen Monate aufzuarbeiten. In Veitsbronn kann dies nun in einem idealen Umfeld geschehen. Gerne überzeuge ich mich nach der Entspannung der Infektionslage auch selbst davon, wie schön die neuen Räume geworden sind.“

Gabi Schmidt, MdL (Freie Wähler)

„Liebe Leserinnen und Leser,
liebe Jugendliche, ich gratuliere der Gemeinde Veitsbronn sehr herzlich zu ihrem neuen Jugendtreff! Es freut mich sehr, dass die Jugend nun wieder einen Treffpunkt im Ort hat, an dem sie zusammenkommen, sich austauschen und Ideen umsetzen kann. Eine engagierte Jugend ist wichtig für eine aktive und lebhafte Gemeinde. Gemeinsam mit meiner Fraktion im Bayerischen Landtag setze ich mich dafür ein, die Jugendbeteiligung voranzubringen und das Interesse an Politik und Ehrenamt zu fördern. Wir wollen Mitspracherechte stärken und politische Mitwirkung, auch auf kommunaler Ebene, erleichtern. So können zum Beispiel Städte und Gemeinden jährlich eine Jugendversammlung organisieren. Kommunen können einen Ansprechpartner für die Wünsche von Jugendlichen benennen, der ein Anhörungsrecht im Gemeinde- oder Stadtrat hat. Auch werden feste Gremien wie Jugendparlamente oder Jugendforen unterstützt. Junge Menschen sollen mitreden können, wenn es um ihre Zukunft und die Zukunft ihrer Gemeinde geht.“

Hans Herold, MdL (CSU)
Jugendarbeit in veitsbronn

Kinder- und Jugendbüro:
Siegelsdorfer Str. 24 in Veitsbronn (Beratungszimmer im EG der ehemaligen Mittelschule Veitsbronn) – Termine nach Vereinbarung.

Ansprechpartner:
Michaela Böhmer · 0151 57909794 · boehmer@veitsbronn.de
Igor Ninic · 0151 57920629 · ninic@veitsbronn.de

Mehr zum Programm der kommunalen Jugendarbeit: Internetseite der Kinder- und Jugendarbeit in Veitsbronn www.jugendarbeit.veitsbronn.de

Kinder- und Jugendbeteiligung in Veitsbronn www.planet-veitsbronn.de

Ferienprogramm der Gemeinde Veitsbronn http://fp.veitsbronn.de