Es ist ein Jammer. Seit 1. Dezember 2020 sind alle außerschulischen Bildungsangebote zur Eindämmung der Infektionsgeschehen untersagt. Das gilt auch für die Jugendarbeit.
Verschärfte Maßnahmen zwangen die Sozialpädagogen der Kinder- und Jugendarbeit in Veitsbronn und Seukendorf dazu, umzudenken und zeitnah für die Verwaltungsgemeinschaft Angebote zu entwickeln. Das Kontakthalten mit den Kindern, Jugendlichen und Eltern stand zuerst im Vordergrund. Doch auch der eigentlichen Zielgruppe „Jugendliche“ sollten alternative Möglichkeiten angeboten werden können, sich auszutauschen, ihre Sorgen zu teilen und der Langeweile den Kampf anzusagen. Erlebnisse sollen Mut machen, da aktuell noch nicht absehbar ist, wann offene Jugendarbeit im persönlichen Kontakt tatsächlich wieder stattfinden kann. Präsent sein, falls jemandem die Decke auf den Kopf fällt – und wenn es nur digital ist. Onlineangebote ersetzen zwar überhaupt nicht den persönlichen Kontakt, sie bieten jedoch die Möglichkeit, das Beste aus dieser Pandemie zu machen, ja die berechtigte Hoffnung auch zu verbreiten. Das Team der Jugendpflege Michaela Böhmer, Igor Ninic und Nicole Reiser aus den zwei Verwaltungsgemeinden haben sich zusammengesetzt und überlegt, wie die Kinder und Jugendlichen trotz der Pandemie, dem Abstand halten und der Kontaktbeschränkungen, erreicht werden können.
Gemeinsam haben sie auf der Plattform „Discord“ an einen virtuellen Jugendtreff gebastelt für Jugendliche ab 13 Jahren aus Veitsbronn und Seukendorf. Auf dem Discord-Server gibt es verschiedene themenorientierte Räume. So kann man mit den Jugendlichen reden, an Inhalten arbeiten, einen Spiele-Nachmittag oder Sport anbieten. Die Nutzer können untereinander chatten, man kann per Videochat kommunizieren, zocken und abhängen. Fast alles, was in einem echten Jugendtreff auch möglich ist. Auf dieser virtuellen Plattform ist ein digitali8sierter Jugendtreff im Entstehen. Die Sofaecke zum Chillen fehlt ebenso wenig, wie eine Treff-Küche, um zu quatschen und zu kochen. Und das live, also gemeinsam ein jeder bei sich daheim. Auch eine Sport Gruppe, ein DJ Workshop, ein Werkstatt Raum erweitern das Programm. Doch mit Räumne und Themensoll das nicht das Ende der Fahnenstange sein. Die Nutzer selbst bestimmen, was den Jugendtreff lebendig macht.
Eine weitere Idee von Seiten der Kinder- und Jugendarbeit Veitsbronn ist eine interaktive Schatzsuche für Familien anzubieten. Diese Idee ist im Entstehungsprozess.Der Sozialpädagoge Igor Ninic entwickelt gerade das Konzept. Die Umsetzung soll demnächst starten. Aktuell wird über den Instagram-Account der Jugendarbeit Veitsbronn (Jugendtreff_Veitsbronn) der Kontakt zu den Jugendlichen aufrechterhalten. Hier gibt es regelmäßig kleine Bilderrätsel, was zum Lachen oder auch nur die Infos, was wir bald anbieten werden. Dadurch entstehen immer wieder digitale Kontakte mit den Jugendlichen und es findet ein Austausch statt. Weiterhin werden bald alle Kinder und Jugendlichen der Gemeinde Veitsbronn mit einem Brief persönlich angeschrieben, um ihnen zu zeigen, dass sie in der Pandemie nicht alleine sind, um das Team der Jugendpflege vorzustellen und auf die Online-Angebote hinzuweisen. Auch schon in der letzten Pandemiewelle wurde ein offenes Kinder- und Jugendbüro angeboten, also eine Art Krisentelefon online, telefonisch oder persönlich für Kinder und Jugendliche. Diesmal soll dies eine feste Beratungszeit für Kinder, Jugendliche und auch Eltern sein.
Neben der Renovierung des Jugendtreffs, organisierte die Jugendarbeit Seukendorf mit der Jugendarbeit Veitsbronn gemeinsam einen Ersatz zum Mitmachsport, der vor der Pandemie regelmäßig monatlich stattfand. Unter dem Motto #gegencoronalangeweile überlegen sich Nicole Reiser und Michaela Böhmer monatliche Herausforderungen und Mitmachaktionen. Im Januar gab es schon einen Online-Flashmob. Kinder und Jugendliche sollten zunächst ihre Lieblingstanzmove (Bewegungen!) einsenden. Diese wurden dann in eine komplett neue Choreographie mit eingebaut. Mit der veröffentlichten Choreo gab es auch ein Tutorial sowie den Mitmachaufruf an alle Kinder, Jugendliche, Eltern und Erwachsene. Auch im Februar war etwas los. Die Turmbau-Aktion @home. Alle Kinder und Jugendliche zwischen 8 und 21 Jahren wurden aufgerufen, daheim aus egal welchen Materialien, Türme zu bauen und diese an die Jugendarbeit zu schicken. Der kreativste Turm wird demnächst ausgewählt und prämiert werden.
Neben der Planung von Discord baut sich in Seukendorf gerade eine Kinder- und Jugendzeitschrift auf. Hier schreiben Kinder und Jugendliche Artikel über aktuelle Geschehnisse und Themen, die sie interessieren. Damit wollen sie die Kinder und Jugendlichen im Ort über Aktuelles zum Thema Jugendarbeit in Seukendorf informieren. Die Zeitung soll einmal im Quartal erscheinen und wird zunächst auf der Homepage der Jugendarbeit unter www.jugendarbeit.seukendorf.de veröffentlicht. Hierzu findet auch eine Kooperation mit anderen Bereichen der Jugendarbeit, wie z. B. der Jugendfeuerwehr, statt. Aktionen und Gewinnspiele fanden während der Pandemie immer wieder statt. Die Jugendpflege war für die Belange der Kinder und Jugendlichen immer erreichbar und es soll für die Zukunft feste „Bürozeiten“ geben, in denen Gespräche stattfinden können, ähnlich des erfolgreichen Konzeptes der offenen Kinder- und Jugendbüros der Jugendarbeit Veitsbronn.
Einfach über einen der hier geschilderten Kanäle Kontakt suchen und aktiv werden.
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