Neues Areal fürs Trabant-Treffen gesucht

Es ist legendär und zieht alljährlich zahlreiche Teilnehmer und interessierte Besucher an: Das Trabant- und Ostfahrzeugtreffen, organisiert von der Trabant-Szene-Fürth, die ihre Zentrale in Obermichelbach hat. Hier finden auch immer montags die „Garagenabende“ statt, bei denen gefachsimpelt und geschraubt wird. Damit das jährliche Trabant-Treffen auch in Zukunft wie gewohnt stattfinden kann, wird jetzt dringend ein neues Areal gesucht. Denn die bisherige Veranstaltungsfläche, der REWE-Parkplatz an der Veitsbronner Straße in Obermichelbach, steht nach einem Betreiberwechsel nicht mehr zu Verfügung.

„Wir suchen seit Monaten nach einer neuen Fläche und haben auch schon bei der Gemeinde um Unterstützung gebeten“, sagt Burkhart Fischer, der den Grundstein für die Trabant-Szene-Fürth im Jahr 1998 mitgelegt hat. Doch bislang ist kein geeignetes Gelände gefunden. Sollte dies bis Mai weiterhin nicht gelingen, wird das Treffen wohl ausfallen müssen. Das wollen Fischer und seine Mitstreiter unbedingt verhindern. Schließlich ist die Veranstaltung ein Highlight in der Trabant- und Ostfahrzeug-Szene, außerdem eine Besonderheit im Landkreis Fürth und damit für Obermichelbach.

Getreu dem Motto „sehen, staunen, fachsimpeln“, hatte das Treffen zuletzt im Juni 2019 stattgefunden. Damals zählte man das 16. seiner Art. Anschließend sorgte Corona dafür, dass dieses Event ausfallen musste. In 2022 nun soll es um Pfingsten herum wieder soweit sein und Trabanten und Ostfahrzeuge sollen wieder gen Obermichelbach rollen. Dann kann es auf dem Treffen auch wieder die beliebte und „hausgemachte Soljanka“ geben, „Thüringer Roster vom Grill“ und „Getränke aus den neuen Bundesländern“, wie es auf den Veranstaltungsplakaten stets heißt. Außerdem darf in einer eigens eingerichteten DDR-Museumsecke einer vergangenen Zeit nachgespürt werden. Gestartet wird immer ab 12 Uhr, das offizielle Ende ist für 19 Uhr angesetzt.

Herr Fischer, in welchem Einzugsgebiet suchen Sie eine Fläche?
„Wir favorisieren natürlich aufgrund der langen Tradition und unserer Verbundenheit ein Areal in oder in unmittelbarer Nähe zu Obermichelbach. Da sich die Suche aber wirklich schwierig gestaltet, würden wir auch auf eine Fläche im Umkreis von rund fünf Kilometern ausweichen.“

Wie groß sollte das Gelände sein?
„Für uns ist alles ab etwa 3000 Quadratmetern interessant. Größer als 5000 Quadtratmeter muss die Fläche aber nicht sein.“

Kann eine Pacht gezahlt werden, falls notwendig?
„Ja, da wird man sich sicher einig. Wir haben für den bisherigen Standort auch immer etwas gezahlt. Was uns ganz wichtig zu betonen ist: Wir hinterlassen den Platz so, wie wir ihn vorgefunden haben. Das ist für uns Ehrensache. Bedeutet also: Nach dem Event packt die gesamte Mannschaft an und räumt auf.“

Welche Anforderungen werden ans Gelände gestellt?
„Der Boden des Areals sollte natürlich ebenerdig sein. Ob es geteert ist oder eine Wiese, ist nicht entscheidend. Beides wäre möglich. Optimal wäre es, wenn Wasser und Strom schon vor Ort sind. Genauso wie Toiletten. In einem solchen Fall wären alle unsere Wünsche erfüllt.“

Wie viele Trabant- und Ostfahrzeuge kommen zu einem solchen Treffen?
„Das sind erfahrungsgemäß meist rund 120 Fahrzeuge – etwa 50 Autos und 70 Zweiräder.“

Bei wem kann man sich melden, wenn man eine Fläche anbieten möchte?
Bei mir, Burkhart Fischer, unter der Telefon-Nr. 0911 7659764.

Die Trabant-Szene-Fürth hat ihre Wiege und ihre Wurzeln in Obermichelbach. Man schrieb das Jahr 1998, als drei Freunde sich in Obermichelbach regelmäßig zu sogenannten „Bastelabenden“ trafen. Sie alle eint bis heute ihre Begeisterung und Leidenschaft für Trabanten und Ostfahrzeuge. Burkhart Fischer ist einer von ihnen. „Diese Fahrzeuge machen durch ihre Robustheit und Einfachheit sowie ihren Wiedererkennungswert einfach sehr viel Spaß“, sagt der gebürtige Thüringer, der in Sachsen aufgewachsen ist und seit 1990 in Franken lebt, erst in Veitsbronn, jetzt in Obermichelbach. Das Trio traf sich fast jeden Abend in einer Garage, um gemeinsam an Trabant, Wartburg und anderen IFA-Fahrzeugen zu schrauben. IFA bedeutet „Industrieverband Fahrzeugbau“ und ist ein Zusammenschluss von Unternehmen des Fahrzeugbaus in der DDR. An einem dieser Abende wurde schließlich die Idee geboren, mit Gleichgesinnten einen Club zu gründen. „Das war zuerst alles nur ein riesengroßer Spaß, aus dem aber schnell Ernst wurde“, erinnert sich Fischer. Immer mehr Interessierte fanden sich und es wurde anstatt eines Vereins eine Interessengemeinschaft (IG) gegründet. Die „IG Trabant- und IFA-Freunde Franken-Sachsen“ war geboren und vereinte Mitglieder aus Fürth, Freiberg, Chrimmitschau, Zwickau und Olbernau. Zwischenzeitlich zählte die IG rund 55 Mitglieder. Diese IG wiederum war der Grundstein für die sich später daraus entwickelnde Trabant-Szene-Fürth. „Aus der Trabant-Szene-Fürth ist ein großer Zusammenschluss von rund 40 Mitgliedern geworden“, sagt Fischer, bei dem manche Fäden zusammenlaufen, die er organisiert und managt. Die „Bastelabende“ von damals heißen heute „Garagenabende“ und finden immer montags ab 19.30 Uhr an der Veitsbronner Straße 9 in Obermichelbach statt. Zum Stammtisch trifft man sich immer am zweiten Freitag im Monat in der Gaststätte Schützenheim an der Tuchenbacher Straße 6 in Veitsbronn. Und jeweils am 1. Mai und
3. Oktober startet man zu gemeinsamen Ausfahrten.

Kontakt:
Burkhart und Kirsten Fischer
Telefon 0911 7659764
www.trabant-szene-fuerth.de
trabant-szene-fuerth@web.de

Termine:
Stammtisch: immer am 2. Freitag im Monat ab 18 Uhr in der Gastätte Schützenheim in Veitsbronn
Garagenabend: jeden Montag ab 19.30 Uhr, Veitsbronner Strasse 9, 90587 Obermichelbach

Mehr Fotoalben von Renn-Pappen hier: https://galerie.trabant-szene-fuerth.de/#collections

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