Der Diakonieverein Veitsbronn-Obermichelbach-Tuchenbach bietet seit jeher zahlreiche Angebote. Seine Heimat hat er im „Haus der Diakonie“, einem Sozial- und Begegnungszentrum an der Waldstraße 2f in Siegelsdorf. Hier wird beraten, geholfen, ist man füreinander da, gibt es helfende Hände in schweren Lebenslagen. Doch bislang war der Zugang zum Büro nicht barrierefrei. Das sollte sich dringend ändern. Deswegen haben die Verantwortlichen beschlossen, einen ebenerdigen Anbau im Osten des Bestandsgebäudes errichten zu lassen. Der kostet rund 200 000 Euro. Dass die Kommune Veitsbronn sich finanziell beteiligen würde, war für Bürgermeister Marco Kistner und den gesamten Gemeinderat eine Selbstverständlichkeit. Und so besuchte der Rathauschef die Baustelle vor Kurzem mit einem Scheck im Gepäck.

Scheckübergabe Diakonie und Bürgermister Kistner.

Scheckübergabe Diakonie und Bürgermister Kistner.

Zwischen Kabeltrommel, Bautrockner und Gerüst übergab Kistner eine Summe in Höhe von 25 000 Euro als sogenannte „Zuwendung“ seitens der Kommune. Entgegen genommen wurde der Scheck von Diakon Gerhard Landes sowie Elena Kulik, die als Sekretärin in der Geschäftsführung des Diakonie-Vereins tätig ist und von dessen Vorstand zur Kassiererin berufen worden war. „Durch diese finanziellen Mittel bringt der Gemeinderat seine erhebliche Wertschätzung zum Ausdruck, darüber hinaus gibt es eine lange Tradition der Zusammenarbeit“, betonte Bürgermeister Kistner.

In diesem Zusammenhang wies er noch einmal darauf hin, dass der Gemeinderat Veitsbronn weitere 20 000 Euro in Aussicht gestellt hätte. Allerdings müsse dazu noch ein konkreter Beschluss gefasst werden. Und auch die Nachbargemeinden beteiligen sich an der Finanzierung des Anbaus. Obermichelbach hat bereits 12 500 Euro überwiesen, während Tuchenbach insgesamt 5 000 Euro fest zugesagt hat. Das Diakonische Werk Bayern gewährt über eine Ausschüttung der Lotterie „Glücksspirale“ einen Zuschuss in Höhe von rund 50 000 Euro. Der war allerdings daran gebunden, dass sich auch die Kommune Veitsbronn an der Finanzierung beteiligt. Dass sie dies tun würde, hatte der Gemeinderat bereits im Juli 2017 beschlossen und die 25 000 Euro fest zugesagt sowie weitere 20 000 Euro in Aussicht gestellt. Der Diakonie-Verein greift für die Finanzierung außerdem auf Eigenmittel zurück und plant, ein Darlehen aufzunehmen. Spenden sind weiterhin willkommen.

Mit seinen rund 600 Mitgliedern ist der evangelische Gemeindediakonieverein einer der größten Vereine in Veitsbronn. Rund 40 ehrenamtliche Mitarbeiter engagieren sich hier. So ist es möglich, zwei Mal im Jahr ein Programmheft mit abwechslungsreichen Aktivitäten anzubieten, wie beispielsweise einen Mittagstisch für Senioren, einen Spiele-Nachmittag, meditatives Tanzen, einen Ernährungskurs sowie einen Schachtreff. Tagesausflüge und Reisen bietet der Verein ebenfalls an, genauso wie einen Abhol- und Besuchsdienst, Kultur, Tanzen und Turnen. Bis zu 5000 Menschen gehen jährlich im „Haus der Diakonie“ an der Waldstraße ein und aus.

In dem neuen Anbau soll künftig ein großes Besucherbüro untergebracht werden, außerdem eine Geschäftsstelle und ein Umkleideraum für die Diakonieschwestern. Im September 2020 war mit der Baumaßnahme gestartet worden. Voraussichtlich Mitte 2021 soll der Anbau bezugsfertig sein. Ursprünglich war als Baubeginn 2018 anvisiert worden, nachdem das Vorhaben im Juli 2017 vom damaligen Diakon Reinhold Netz und dem planenden Architekten Tobias Hettl aus Obermichelbach im Gemeinderat vorgestellt worden war. Seitdem waren einige Änderungen vorgenommen worden. So wurde das Vorhaben im Wesentlichen etwas verkleinert. Am ursprünglichen Konzept, der Errichtung eines Begegnungsbüros und einem Umkleideraum, hat man dabei aber festgehalten.

Für Gerhard Landes war die Scheckübergabe mit Bürgermeister Kistner einer seiner ersten offiziellen Termine als neuer Diakon in der Kirchengemeinde in Veitsbronn. Seit dem 1. Januar ist er offiziell im Amt. Dass er „achtsam und freundlich“ aufgenommen wurde, hat Landes sehr gefreut. „Das erleichtert mir den Start erheblich und ich blicke gespannt und neugierig in die Zukunft“, sagte der 60-Jährige, der aus Kitzingen stammt, verheiratet und Vater von zwei erwachsenen Kindern ist. Eines seiner zentralen Anliegen ist es, „auf die Menschen zuzugehen und gemeinsam daran zu arbeiten, unsere Welt besser, friedlicher und liebevoller zu gestalten“.

Die Zuwendungen der Kommunen Veitsbronn/Obermichelbach/Tuchenbach, plus die Darlehen und Eigenmittel haben die Finanzierung gesichert. Die Gemeinderäte haben so ihre erhebliche Wertschätzung zum Ausdruck gebracht, darüber hinaus gibt es eine lange Tradition der Zusammenarbeit. Dazu kam noch ein „Batzen“ von der Glücksspirale – viel Glück also für alle Engagierten und für den Verein, dass er sie hat – so kann das doch weitergehen 2021.

© JOSH 2020