Aufruf für 2022

… und „Weißt Du noch? –
Kindheit und Jugend in Franken“
heißt die Frage der Fragen.

Aber es geht nicht um große Stars,
die Bezirksheimatpflege sucht Sie und
Ihre Foto-Geschichte!

Die Bezirksheimatpflege Mittelfranken plant für 2022 eine Ausstellung zum Thema: Kindheit und Jugend in Franken. Deshalb stellt Dr. Andrea Kluxen, die Bezirksheimatpflegerin die Frage: „Weißt Du noch?“ an alle Bürger*Innen in der Region. Die sind nun gefordert, Bilder und die Geschichten dazu bis zum Herbst an die Projekt-leiterin Frau Andrea May einzusenden.

Die jetzt konzeptionierte Wanderausstellung der Bezirksheimatpflege Mittelfranken „Weißt Du noch?“ möchte gemeinsam mit allen Mittelfränkinnen und Mittelfranken sehr subjektive Erlebnisse und Eindrücke zusammenstellen. Ein besonderer, regionalgeschichtlicher Blickwinkel auf das 20. und 21. Jahrhundert soll zeigen, dass Geschichte damals überall passierte und dass sie es bis heute immer noch tut.

Ungefragt und ohne absehbares Ende!

Der Mensch ist heute von Bildern umgeben wie kaum zuvor in der Menschheitsgeschichte. Wir alle haben Bilder im Kopf, Ja, man mag meinen, wir leben sie schon bald. Sie überfluten uns in Fernsehen und Zeitschriften. Medien prägen uns im Alltag, vom Computer über Videos und DvDs oder ganz angesagt bei Streamingdiensten. Altehrwürdig prangen Fotos noch an Plakatwänden und auf Litfasssäulen in Einkaufszentren. Selbst Museen sorgen mit spektakulären Ausstellungen von magnetischer Anziehungskraft für immer mehr „Bild“ in unseren Köpfen. Dazu kommen jetzt in den Lockdown-Zeiten neue Online-Welten der Bilderfassung und -verarbeitung.

Bilder erzählen Geschich-te und Geschichten, sie machen Geschichte, und mit ihnen wird Politik gemacht, sie beeinflussen das Denken und Handeln und drücken oft in Kurzform aus, was sonst nur mit vielen Worten zu sagen wäre. Alle sind wir nicht nur „Kinder unserer Zeit“, wir sind auch von Medien umgeben, die uns zeigen, was wir nicht erleben konnten. Doch als Kind seiner jeweiligen Zeit hat jedes Individuum andere Erinnerungen. Die einen denken die letzte Wanderung mit Oma, der nächste an die Gartenarbeiten mit der Famile. Manche vielleicht auch an ein italienisches Filmdrama der 1950er oder einen Roman der 1960er Jahre mit dem Titel „Kinder unserer Zeit“. All‘ das ist Geschichte.

Historische Ereignisse, spezielle Örtlichkeiten, technische Entwicklungen, musikalische Strömungen, Modetrends und vieles andere mehr haben die Kindheit und Jugend geprägt, ja das ganze, bisherige Leben jedes Individuums. Und natürlich das der Vorfahren allein nur im Zeitalter der Fotografie. Seit der Begriff „Photographie“ erstmals (noch vor englischen oder französischen Veröffentlichungen) am 25. Februar 1839 vom Astronomen Johann Heinrich von Mädler in der angesehenen Vossischen Zeitung (Berliner Zeitung des liberalen Bürgertums bis 1934) verwendet wurde, nutzen wir dieses Medium zur Konservierung von Erinnerungen, ja von Geschichte.

Alle individuellen Erinnerungen und Erfahrungen – dokumentiert durch Bildmaterialien – zeigen sehr anschaulich den steten Wandel der Gesellschaft und bilden einen unvernachlässigbaren Teil der Geschichte. Sozusagen, indem durch eine solche Sammel-Aktion mit Bildern die subjektiven Spuren der Bevölkerung in objektive Geschichtsschreibung eingehen, entwickelt sich eine sehr interessante Konzeption einer Ausstellung, wahrlich im Sinne von „Exposition“, sonst versteckter, bildlicher Eindrücke. Hinter den meisten Foto-Aufnahmen, die in Schubladen, Schränken oder Dachbodenschachteln schlummern, steckt eine konkrete Geschichte, andere Bilder stehen exemplarisch für historische Begebenheiten und wieder andere für simple Zeitumstände oder ein nettes, emotionales Erlebnis.

Hilfe ist angesagt, und dazu ist die Bezirksheimatpflege auf Sie angewiesen! Die erste Frage, die Sie sich stellen sollten: Was verbinde ich mit meiner Kindheit und/oder Jugend?

Sind es Erlebnisse vom Krabbeln in Opas Einfahrt, vom ersten Schultag bis zum ersten Praktikum als Teenager, bestimmte Gebäude, extreme Straßenansichten, dereinst „hippe“ Automodelle oder trendige Freizeitbeschäftigungen anno dazumal, technische Neuerungen in besonderen Situationen oder auch nur so, typische Speise-Gerichte. Egal – schicken Sie Bild und die Idee!

Gesucht wird: Bildmaterial (gerne gescannt und stets mit einer kurzen schriftlichen Beschreibung), persönliche Berichte, Zeitungsartikel etc. Alles, was Sie einsenden können. Auch Erinnerungsstücke oder Geschichten von Eltern und Großeltern können Sie schicken, sodass die Bezirks-heimatpflege das letzte Jahrhundert mit all seinen Umbrüchen fast ganz abbilden kann.

Eingesandte Originale erhalten Sie selbstverständlich zurück. Die eingesandten Fotos oder Filme, Geschichten usw. werden wir sichten, kopieren, zeitlich und thematisch ordnen, in den historischen Zusammenhang stellen und dann in der künftigen Wanderausstellung präsentieren – voraussichtlich 2022.

© JOSH 2021